Unsere Zeit läuft ab!

25.6.2023

Am Samstag, den 17.06.23 protestierten wir zum wiederholten Mal für stärkeren Klimaschutz in Bayreuth. Anlass dazu gab der baldige Ablauf des Treibhausgasbudgets von Bayreuth. Doch was bedeutet das eigentlich?


Das Treibhausgasbudget gibt an, wie viele Tonnen Treibhausgas aus menschengemachten Quellen, gerechnet ab Anfang 2020, noch in die Atmosphäre abgegeben werden dürfen, damit die Erderwärmung nicht die 1,5 Grad übersteigt. Die Idee des Budgets basiert auf einem Zusammenhang zwischen weltweiten Gesamtemissionen und dem Temperaturanstieg. Global läuft unser Restbudget für Treibhausgasemissionen in ca. 6 Jahren ab.

Bei gleichbleibendem Ausstoß der Treibhausgasemissionen wie bisher ist Bayreuths Budget spätestens 2024 aufgebraucht. Bayreuth muss also schnellstmöglich klimaneutral werden! Mithilfe des Bürger:innenbegehrens forderte der Klimaentscheid die Stadt auf, einen Maßnahmenplan zur Klimaneutralität in Bayreuth bis 2030 zu erstellen. Über 5000 Menschen unterstützten dieses Unterfangen. Leider hat die Stadt unser Bürger:innenbegehren für unzulässig erklärt. Diese Entscheidung zweifeln wir inklusive unserer Rechtsanwältin nun an. Geeinigt wurde sich schließlich auf das Ziel, als Stadt bis 2040 klimaneutral zu werden. Um dafür gezielt Maßnahmen ergreifen zu können, wurde 2021 der Beschluss zum integrierten Klimaschutzkonzept gefasst. Bis 2040 dürfen nach Stand 2021 laut Klimaschutzmanagement im Stadtgebiet Bayreuth noch 30.000 Tonnen Treibhausgase pro Kopf, 2,3 Millionen Tonnen insgesamt produziert werden. Dem Klimaschutzkonzept von 2021 zufolge sind bereits 9,3 Tonnen, sprich ca. 30% verbraucht. Für die Einhaltung des Klimaziels „Klimaneutralität bis 2040“ braucht es ab 2022 eine jährliche Einsparung von 5,6% der Treibhausgasemissionen. Dafür ist eine Reduktion der Emissionen jährlich von 15-20% bis 2025 nötig. Das entspricht ohne Kompensationsleistungen einer Verdoppelung der Pro-Kopf-Einsparungen von 2010 bis 2019.

Bayreuth hat nun zwar ein Klimaschutzkonzept, doch unklar und intransparent bleibt weiterhin – jedenfalls für die Öffentlichkeit – wie die Stadt mit ihren Klimaschutzplänen vorankommt. Wir, vom Klimaentscheid Bayreuth, fordern ein transparentes öffentliches Monitoring, dass die Maßnahmen, sowie deren Einsparungen möglichst aktuell abbildet, um eine Nachverfolgung für alle interessierten Personen möglich zu machen, sowie um im Zweifelsfall eine Verschärfung der Maßnahmen fordern zu können.

Am Montag, den 26.06.23, soll in der Sitzung des öffentlichen Umweltausschusses nun immerhin ein aktueller Stand, wie gut Bayreuth seine selbstgesteckten Ziele erreicht hat, bekannt gegeben werden. Wir werden da sein und euch berichten!

Ansonsten bleibt noch zu sagen: Danke an die ca. 120 Leute, die mit uns am vergangenen Samstag auf der Straße waren und Präsenz gezeigt haben!

Wir klagen!

Wir klagen gegen die Eintscheidung der Stadt Bayreuth, unser Bürgerbegehren als unzulässig zu erklären.

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